Kleine Chronik über die Anfangsjahre des SV Boll
In der Zeit von 1927-1933 bildeten sich in den Nachbargemeinden sogenannte DJK-Spielgemeinschaften, die besonders den Fussballsport betrieben und immer war den Ortspfarrer als Präses hatten. Die DJK, gennant Deutsche Jugendkraft, war eine Bewegung vergleichbar mit der heutigen katholischen Landjugend.
Auch die Ortschaft Boll wollte eine DJK gründen und nahm mit der Bezirksleitung in Radolfzell Verbindung auf. Jedoch verweigerte der damalige Pfarrer jegliche Unterstützung und so wurde aus diesem Vorhaben nichts.
Doch hierdurch ließ sich der Individualismus nicht unterkriegen und so wurde immer wieder auf verschiedensten Wiesen mehr recht oder schlecht Fussball gespielt. Meist auf ein Tor, da für das Spiel auf 2 Tore meist die Anzahl der Spieler zu gering war. Auch wurde dies von den Bauern nicht gerne gesehen. Finanziell musste die damaligen Spieler allein für den Ankauf der Bälle aufkommen, es gab weder Untestützung durch die Gemeinde, noch von den Eltern.
Im Oktober 1929 wurde im Gasthaus "Kreuz" in Boll dann der Sportverein aus der Taufe gehoben. Es war Anfangs ein armer Verein, ohne Geld und ohne jegliche Unterstützung von irgendeiner Seite. Schon in dieser Versammlung wurden die Vereinsfarbe "blau und gelb" festgelegt. Blaue Hosen und gelbe "Trikot". Ebenso wurde bereits ein Vereinswappen aufgezeichnet. Jeder Spieler musste die Mittel für seine Ausstattung selbst aufbringen, Beihilfe war aufgrund der finanziellen Situation nicht möglich.
Nach langen Verhandlungen konnte auch die Platzfrage gelöst werden. Der erste Sportplatz war eine gepachtete Wiese von Johann Muffler im Gewann "Härle". Hierfür wurde ein Pachtpreis von 30,00 RM pro Jahr festgelegt. Bei einem Mitgliedsbeitrag von 0,50 RM waren die Mittel ziemlich schnell erschöpft. Im Eigenbau wurden umgehend 2 Tore aufgestellt und der Platz vermessen. In der Zwischenzeit wurde fleißig trainiert und der Zulauf war beachtlich.
Bereits im Jahre 1930 konnte man eine 1. Mannschaft, eine 2. Mannschaft und 2 Jugendmannschaften aufstellen.
In der Umgebung war es der einzige Verein, der sich als Sportverein bezeichnete. Eine Liga oder ähnliches bestand zum damaligen Zeitpunkt nicht und so mussten die Spiele untereinander vereinbart werden. Auch hatte man keinerlei Verbindung zu einem Verband und somit bestand keinerlei Versicherung für die Spieler. Es war zwar ein großes Risiko, aber die Freude am Fussball überwand alle Hemmungen.
1933 kam das Angebot des Südbadischen Fußballverbandes zum Beitritt. Dies wurde auch angenommen, weil durch den Beitritt ein Versicherungsschutz für die Mitglieder bestand. Es war anfangs nicht leicht, die Versicherungsprämie aufzubringen und so mussten die Individualisten der ersten Stunde wieder selbst in die Tasche greifen, um Ihrem Hobby weiter nachgehen zu können.
Zu den Spielen wurde mit dem Fahrrad gefahren, ausser es ging mal weiter fort. Dann half das damalige Kaufhaus Reiter mit seinem Lieferwagen aus. Auch der "Kreuzwirt" Eduard Muffler fuhr des Öfteren mit seinem "LKW" zu den Spielen. Obwohl der "Fahrpreis" relativ gering war, mussten die Spieler oft füreinander zusammenlegen, um diesen entrichten zu können.
Nachdem sich ab 1933 ziemlich viele DJK - Mannschaften auflösen mussten , wurde die Anzahl der Gegner dezimiert, da nicht jede ehemalige DJK-Mannschaft einen Sportverein gründen konnten. So kam es, dass nur noch Zoznegg und Liggersdorf als Gegner übrig blieben.
... leider sind aus der Anfangszeit nicht mehr Informationen überliefert.
Kleine Chronik über die Anfangsjahre des SV Krumbach
In Krumbach bestand bis 1932 ein DHK-Mannschaft.
Am 21.Januar 1956 trafen sich die Krumbacher Bürger im Gasthaus zum Adler in Krumbach um den Sportverein wieder neu zu gründen. Hauptlehrer Ensel eröffnete die versammlung und als 1. vorsitzender des neu gegründeten Vereins ging Sägewerksbesitzer Kárl Schmid und dessen Vertreter Eugen Ruggaber hervor. 1958 wurde eine 1. Mannschaft gemeldet.
Diese bestand aus: Herbert Müller, Otto Meßmer, Manfred Muffler, Josef und Georg Gebs, Werner Schober, Fridolin Grüble, Xaver Müller, Werner Buhl, Ernst Wegmann, Horst Sackmann, Bernhard Bühler und Helmut Vogler.
Zuvor gab es nur eine Jugendmannschaft.
Die sechsjährige Amtszeit des Vorsitzenden Karl Schmid, die kurz durch die Vorstandstätigkeit von Josef Möll unterbrochen war, sicherte dem Verein ein kontinuierliches Wachstum. Insbesondere ist das im Jahre 1961 abgehaltene "Heubergsportfest" den Verantwortlichen von damals noch in allen seinen Schwierigkeiten in Erinnerung.Zwischen dem Vorsitzenden Karl Schmid und dessen Schriftführer Josef Möll bestand eine gute zusammenarbeit. Josef Möll seinerseits sicherte durch umfangreiche und schwierige Grundstücksverhandlungen dem Sportplatz in Krumbach seinen heutigen Standort. Am 22.03.1962 ging die Verantwortung an den neuen Vorsitzenden Bernhard Bühler über. Bis zum 21.06.1966, dem zehjährigen Betsehen des Sportvereins arbeitete Karl Schmid noch als 2. Vorstandsmitglied und wurde dann von Georg Gebs abgelöst.
Der Verein, dessen 1. Mannschaft ausschließlich in der damals geltenden "C-Klasse" spielte, konnte 1962 ihren besten sportlichen Erfolg mit einem 2. Tabellenplatz nachweisen.
Im Jahre 1970 bekam der Verein Spielerschwierigkeiten. Dabei kam es am 14. Oktober 1970 zur Auflösung der aktiven Mannschaft. Am 24.03.1971 wurde ein erstes Gespräch zwischen den Vorständen des SV Krumbach und des SV Boll wegen einer Zusammenlegung beider Vereine geführt.
Noch einmal legten die Mitglieder am 26.03.1971 die Vereinsleitung in andere Hände. Jürgen Zimmermann übernahm den Vorsitz und führte die Verhandlungen bis zur endgültigen Verschmelzung mit dem Sportverein Boll.
In der Generalversammlung vom 14.09.1972 fusionierten die Sportvereine SV Boll und SV Krumbach zum
SV Boll/Krumbach 1930 e.V.
1982 wurde der Vereinsname auf SV Boll/Krumbach/Bietingen 1930 e.V. erweitert.